„Ich mach‘ jetzt zwei Diäten. Von einer wird man ja nicht satt!“

Eigentlich ist es wirklich paradox: Immer mehr Menschen kaufen Ernährungsratgeber und Schlankheitsmittel, gleichzeitig steigt aber auch die Zahl der Übergewichtigen zusehends an.

Erstmals in der Menschheitsgeschichte herrscht (zumindest in den industrialisierten Ländern) permanenter Überfluss an Essen und Trinken anstatt temporärer Mangel.

Früher bestand keine Notwendigkeit, die Kalorienaufnahme nach oben zu begrenzen – im Gegenteil: der Mensch musste zuerst immer Energie aufwenden (jagen, sammeln…), bevor er Nahrung zur Verfügung hatte. Gesundheitliche Probleme durch Übergewicht waren in früheren Zeiten unbekannt. Doch heutzutage werden wir immer dicker.

Da stellt sich auch die Frage: „Ab wann bin ich eigentlich dick?“ Wer bestimmt das heutige Schönheitsideal und entscheidet, ob man zu dick oder zu dünn ist? „Haben Werbung, Medien oder vielleicht auch die Nahrungsmittelindustrie damit zu tun?“

Wodurch entsteht der Wunsch abzunehmen und welche Möglichkeiten werden derzeit dazu geboten? Welche Grundsätze gilt es bei verschiedenen Ernährungsformen zu beachten? Sind alle Ernährungsweisen alltagstauglich in ihrer Durchführbarkeit und wie steht es um den Gesundheitswert?

Die große Frage ist: „Wie erreiche ich mein Wohlfühlgewicht und einen entspannten, genussvollen und lustvollen Zugang zum Essen?“

Wer das Wort „Diät“ hört, denkt an: rohe Karotten knabbern, Salat essen und sich bei allem, was gut schmeckt zurückhalten müssen. Wenn man jedoch nach dem Ursprung des Wortes „Diät“ forscht, kommt man auf eine völlig andere Bedeutung: „Diät“ kommt ursprünglich aus dem Griechischen („diaita“) und bedeutet so viel wie Lebensweise oder Lebensführung. Ein wichtiger Teil davon ist natürlich die Ernährungsweise. Also sollte diese langfristig und einfach durchführbar gewählt werden – eine Ernährungsweise mit der man gut und gerne lebt, die man genießt und mit der man sich wohlfühlt. Keinesfalls sollte es ein künstlich erstellter Plan sein, bei dem man Probleme hat, sich an die Regeln zu halten, ständig auf Dinge verzichten oder sich dazu zwingen muss, etwas zu essen, was man gar nicht mag.

Abnehmen: Wunsch oder Notwendigkeit?

Den hohen Stellenwert, den unser Körpergewicht, unser Aussehen und damit unsere Wirkung auf andere für uns hat, führt natürlich dazu, dass viele Menschen mit allen Mitteln versuchen, „schlank“ zu sein. Sie möchten die „perfekte“ Figur haben.

Dabei ist es interessant zu beobachten: Während auf jedem Fernsehsender Kochshows laufen und einen richtigen Boom erleben, sitzen die Zuseher zu Hause und greifen dabei gerne in das Chipssackerl, zum Fertiggericht oder zum Feierabendbier bzw. -achterl. D. h., Interesse an gutem Essen, Genuss und selbst gekochtem Essen besteht ja – nur die Umsetzung funktioniert noch nicht!

Lt. Österreichischen Ernährungsbericht ist bereits mehr als die Hälfte der Erwachsenen übergewichtig!

Je stärker das Übergewicht, desto höher ist auch das Risiko für Gelenkserkrankungen, Rückenbeschwerden, Diabetes Typ 2, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall oder Krebserkrankungen.